Zu oft werden Menschen ausgehend von ihrem äußeren Erscheinungsbild oder ihrem Namen, Verhalten und Kleidungsstil von anderen Menschen in kategorische Schubladen gesteckt. Im Rahmen des Projekts smart seeds wollte PANGEA Menschen jeder Herkunft die Möglichkeit geben, sich selbst und ihre Sicht auf ihr Dasein in Linz, fernab von diesen Klischees, zu präsentieren – sowohl verbal als auch in Form von Performances und anderen Techniken des Ausdrucks.
Die Anfänge des Projekts gehen noch ins Jahr 2014 zurück, im August 2015 der erste Workshop zum Thema Körpersprache mit dem Pantomimekünstler Mazen Muna statt. Im Laufe des Jahres 2016 folgten dazu wöchentliche Performance-Workshops, im Rahmen derer Themen wie Rassismus, Religion und sexuelle Orientierung auf textueller sowie performativer Ebene behandelt wurden. Je nach Anwesendengruppe wurden die Themen erweitert, beispielsweise thematisierten Geflüchtete in ihren Performances auch transkulturelle Aspekte und die Rolle von Minderheiten in der Linzer Bevölkerung; in einem eigenen Workshop für Mädchen* und Frauen* wurde der Fokus auf die persönliche Ausdruckskraft beim DJing sowie verschiedenste Musikstile und -richtungen gelegt.
Dieses Projekt wurde gefördert von:
Im August 2016 fand ein dreitägiger PerformanceWorkshop statt, im Rahmen dessen zunächst eine stark theoretische Auseinandersetzung mit Rassismus erfolgte, die in einer praktischen Übung zur Reflexion von Individuum und Gruppe und dem Zusammenspiel dieser drei Aspekte mündete. In diesem Workshop arbeiteten die Teilnehmenden mit dem Künstler, Schauspieler und Theaterregisseur Thomas Nygaard und lernten den nicht so weit verbreiteten Bouffon-Stil kennen – einem an der internationalen Theaterakademie The Commedia School in Dänemark gelehrten, ensemblebasierten Theaterstil, der tragische mit komischen Elementen verbindet. Begleitet wurde der Work - shop von Dorf TV. Performance-Video auf dorf.tv
I attended a three days workshop by Thomas Nygaard at Pangea Association in Linz. As I am considering myself as a performance artist, it was very interesting to get more in touch with acting - especially acting without using language. This brought me directly to the observation that communication through the body can cross lots of borders which we created towards other people (coming from different cultures). Getting into the role of a Bouffoon was making me feel equal to the others and a very strong collective energy emerged. I also got to know a lot about stage presence, body awareness and the "beauty and braveness of being ugly". I enjoyed these three days very much and I had the chance to collect a lot of experience and exercise that I can use for my own artistic practice as in my every day life.
Abgeschlossen wurde das Projekt mit dem zweitägigen Performance-Workshop Der Transkulturelle Reisende im Dezember 2016, bei dem sich die Teilnehmenden ebenfalls im theatralischen BouffonStil auf künstlerische Art und Weise mit Themen wie Transkulturalität, Gesellschaft und Doppelstandards auseinandersetzen. Dabei wurden Teilnehmende unterschiedlicher kultureller, nationaler und professioneller Hintergründe dazu eingeladen, eine „transkulturelle Reise“ anzutreten, in der sie über transkulturelle Kompetenzen und Lehrsätze erfahren konnten. Aus den daraus gewonnenen Erfahrungen entstanden individuelle und kollektive Performances im Bouffon-Stil, die im Anschluss aufgeführt wurden.
Geleitet von DJane Good Run (Gudrun Kopp), die selbst seit etwa 2 Jahren Musik auflegt, wurde im Rahmen des Projekts smart seeds ein Workshop mit Mädchen* und Frauen* durchgeführt, bei dem jede Teilnehmerin* ihre eigenen musikalischen Interessen und Ausdrucksformen einbringen konnte. Sie alle bekamen die Möglichkeit, von sich und ihren Erfahrungen zu erzählen, aber auch den anderen Anwesenden ihre Lieblingssongs zu präsentieren. Dadurch entstand sofort eine Verbundenheit in der bunt gemischten Gruppe. Die Teilnehmerinnen erlernten erste Schritte, um die Techniken des DJings zu beherrschen, z.B. einen Musiktitel auszuwählen, zu starten und mit einem anderen Titel zu mixen. Dieses Experimentieren machte den Teilnehmerinnen besonders Spaß. Zum Abschluss erhielten sie noch weitere Informationen über kostenlose Musik-Programme für zu Hause und Empfehlungen zu Hardware.