Das Projekt ICH bin Linz, das 2013 mit dem Integrationspreis ausgezeichnet wurde, sollte das Selbstbewusstsein von Frauen* und Mädchen* und vor allem von Migrantinnen stärken. Zudem wurden die Frauen* und Mädchen* jeder Herkunft durch das Projekt in Linz sichtbarer gemacht und konnten durch ihre Lebensgeschichten und Erfahrungen auf sich aufmerksam machen. In Fotoworkshops und Schreibwerkstätten gestalteten die Teilnehmerinnen eine individuelle Postkarte mit Portraitfoto und eigenem Text. Diese Postkarten wurden im Zentralraum Linz verteilt. Somit sollte die kulturelle Vielfalt für die Mehrheitsgesellschaft sichtbar gemacht werden, und die Verbundenheit der Frauen* und Mädchen* gestärkt werden. Das Ergebnis, die Postkarten als auch groß aufgezogene Fotoplakate, wurden zusätzlich durch Ausstellungen im öffentlichen Raum präsentiert. Das Frauenbüro der Stadt Linz, sowie der Wissensturm Linz erklärten sich bereit das Projekt zu unterstützen und Räumlichkeiten für die Ausstellung bereitzustellen.
Das Projekt hatte zum Ziel, den in Linz lebenden Frauen* unabhängig ihrer Herkunft zu zeigen, dass Frauen in einer doch patriarchalisch geprägten Gesellschaft den Mut aufbringen können bestehende Strukturen zu verändern. Strukturen die Rassismus, Ausgrenzung und Vorurteile beeinflussen, sollen in einer vielfältigen Gesellschaft und in einer wachsenden Stadt wie Linz keinen Platz finden. ICH bin Linz hat, wie der Projektname verdeutlicht, den Frauen das Selbstbewusstsein und die Stärke vermittelt, dass sie ebenfalls Teil dieser Gesellschaft sind und dazugehören.
Dies wurde durch die Erstellung von Portraitfotos und Kurzbiographien der Frauen gewährleistet, die für die Anfertigung von Postkarten verwendet wurden. Jede Frau konnte mit ihrem Portraitfoto auf der Vorderseite der Postkarte zeigen, wer sie wirklich ist. Mit dem Slogan ICH bin Linz konnte sie sich in ihrer Lieblingskleidung oder auch in ihrer traditionellen Kleidung des Herkunftslandes abbilden lassen und somit der Linzer Bevölkerung zeigen, dass sie Bestandteil dieser Stadt ist. Mit Unterstützung der Fotografin Verena Henetmayr brachten die Frauen nicht nur den Mut auf sich fotografieren zu lassen, sondern fanden auch Interesse an neuen Medien. Auf der Rückseite der Postkarte ist ein selbst verfasster Text der betreffenden Person zu lesen. Die Frauen lernten in einem Schreibworkshop unter der Leitung von Sonja Kapaun die nötigen Werkzeuge für das Verfassen eines Textes und entdeckten ihr Potenzial für Kreativarbeit.